Der Begriff „HIP“ setzt sich aus den drei Referenzpunkten zusammen, welche diese Ebene definieren. Sie wurden von Dr. Cooperman in den 60er Jahren gefunden, als er eine Menge Knochenschädel mit Abrasionsgebissen untersuchte. Er nannte sie ursprünglich „Attritionsebene“, aber inzwischen hat sichstatt dessen „HIP-Ebene“ etabliert. Die in der Folge beschriebene Montage ist wesentlich präziser, als die ursprünglich beschriebene Vorgehensweise.
Die Gaumennaht stellt eine gute Referenz für die Midsagittale dar, aber nur im Bereich des Gaumendachs. Zunächst werden lediglich einige Punkte markiert, an denen die Gaumennaht zweifelsfrei erkennbar ist. Mit einem Kurvenlineal werden diese Punkte dann zu einer Linie verbunden.
Zur Kontrolle wird eine Linie (1) entlang der Umschlagfalte lateral zum maxillären Tuber gezogen und bis auf die Konturhöhe verlängert. Als nächstes wird eine weitere Linie (2) im Verlauf der Konturhöhe auf dem Kieferkamm nach distal gezogen. Die Schnittpunkte links und rechts sollten äquidistant zur eingezeichneten Gaumennaht liegen (d1=d2).
Zur zusätzlichen Kontrolle kann man ein Enface-Bild direkt von anterior anfertigen, auf dem man die oberen Inzisivi sieht. Das Mittellog auf die Bipupillarlinie zeigt, ob die obere Schneidezahnmitte mittig zur kranialen Mitte steht. Nach der Artikulation sollte das obere Modell in der gleichen Relation zur Artikulatormitte stehen.
Der HIP-Analyzer ähnelt dem HIP-Aufsatz zur Montage, ist jedoch durchsichtig und mit einer doppelten Skala ausgestattet. Decken sich die Linien auf der Vorderseite mit denen auf der Rückseite, so ist eine lotrechte Blickrichtung gegeben. Das Modell kann mit dem HIP-Analyzer vermessen werden, um diejenigen Auflagepunkte zu ermitteln, die zur besten Modellausrichtung im Artikulator führen, denn in der Durchsicht sind Gaumennaht, Papille, Tuber und Zähne optimal erkennbar. Der HIP-Analyzer könnte theoretisch auch zur Modellmontage verwendet werden, jedoch würde das glasklare Plexiglas dann womöglich verkratzen, daher wird das Modell zur Montage auf den HIP-Aufsatz auf die ausgemessenen Auflagepunkte gelegt.
Der Stützstift am HIP-Aufsatz wird 1/4 Umdrehung geöffnet und ist dann verschiebbar. Am besten wird der Aufsatz dabei gehalten wie abgebildet, sodass man mit dem Zeigefinger den Stützstift von unten verschieben kann.
Steht die Schneidezahnmitte kranial mittig, so kann der Stützstift so zurecht geschoben werden, dass er direkt auf der Papilla inzisivi zu liegen kommt. Steht die Schneidezahnmitte kranial außermittig, so wird der Stützstift entsprechend auf einen Punkt neben der Papille eingestellt.
Während man den Stützstift mit dem Zeigefinger fixiert, dreht man ihn mit der anderen Hand wieder fest.
Das obere Modell wird nun mit den Einziehungen hinter den maxillären Tubern auf den Zaun des HIP-Aufsatzes gelegt. Die Skala zeigt von hinten, ob die Auflagepunkte gleich weit von der Mitte (0) entfernt aufliegen. Gleichzeitig kann man durch den Verschiebeschlitz sehen, ob die Gaumennaht mittig auf dem Aufsatz liegt und ob der Stützstift auf dem geplanten Punkt aufliegt.
Ab jetzt greift man Modell und HIP-Aufsatz nur noch innerhalb des von den drei Auflagepunkten gebildeten Dreiecks!
Hängt der Oberkiefer von der Seite betrachtet mit Respekt zum Boden des HIP-Aufsatzes nach kaudal, so korrigiert man den anterioren Auflagepunkt nach distal, wodurch das Modell anterior etwas tiefer kommt.
Der Schließwinkel kann nur mit Respekt zur Okklusalebene zuverlässig eingestellt werden!
Ohne das Modell zu verschieben setzt man den HIP-Aufsatz zwischen die Zäune (mittig) auf den Tisch des HIP-Mounts. Hat man dabei Schwierigkeiten, so kann man auch die beiden posterioren Auflagepunkte mit einem Tropfen Heißkleber fixieren.
Nun hält man den HIP-Analyzer vertikal vor dem Artikulator auf den Tisch, sodass sich die eingezeichnete Achse mit der Artikulatorachse deckt. Der Schließwinkel wird nun durch Veränderung der vertikalen Modellposition mit dem Stellrad und durch Verschieben des Aufsatzes samt Modell in der Sagittalen eingestellt, wobei auf eine horizontale Blickrichtung zu achten ist. Maßgeblich ist die Kaufläche des oberen ersten Molars (im Bild nicht vorhanden, daher geschätzt).
Der Vector-Analyzer II wird einfach so vor den Artikulator gestellt, dass sich die eingezeichnete Achse mit der Artikulatorachse deckt. Bei anderen Artikulatoren als dem Physio-Logic Artikulator wird er hierfür entsprechend unterlegt.
Mit der doppelten Skala bzw. mit den eingesteckten Carbonstäben kann man jetzt den Schließwinkel noch genauer einstellen!
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